Alice DSL - Strategien für schwierigere Zeiten

Spätestens seit Vodafone Arcor komplett übernommen hat, ist das Unternehmen sehr erfolgreich auf dem deutschen DSL Markt aktiv und hat sich bestens hinter der Telekom und 1&1 positioniert. Andere DSL Anbieter sind denselben Weg gegangen und haben ihre Position auf dem Breitband-Markt mit einer Übernahme deutlich verbessert. Bestes Beispiel ist o2 DSL, das Unternehmen hat mit dem Zukauf der ehemals zu Hansenet gehörenden Marke Alice DSL einen großen Schritt nach vorne gemacht. Für Hansenet mit Alice DSL lief es davor nicht immer gut. Richtig groß wurde Alice DSL erst, als Hansenet im Jahr 2003 komplett von der Telecom Italia übernommen wurde und sich aufmachte, Alice DSL bundesweit zumindest in den größeren Städten anzubieten. Dadurch wurde Alice DSL ohne Zweifel zu einer erfolgreichen Marke, die wie eigentlich alle Marken großer DSL Anbieter vor allem DSL Flatrates als DSL Tarife im Programm hatte und den DSL Anschluss mit DSL Geschwindigkeiten bis zu DSL 16.000 und DSL 50.000 anbieten konnte. Oberflächlich gesehen, schien soweit also erst einmal alles mit Alice DSL in Ordnung zu sein.

Gehen wir im Rückblick einmal bei Hansenet und Alice DSL unter die Oberfläche: Das besondere an den Alice DSL Komplettpaketen war sicherlich, dass der Anbieter Hansenet konsequent auf die maximale Verbindungsrate von 16 Mbit/s gesetzt hatte und dass die DSL Angebote ganz ohne eine Mindestvertragslaufzeit beauftragt werden konnten. Flexibilität war somit Trumpf bei Alice DSL. Darüber hinaus wurde der DSL Anschluss auch als Stand-Alone Produkt vertrieben, wer wollte, konnte also ausschließlich einen Alice DSL 16000 Internetzugang beauftragen. Nach und nach wurden diese für Alice sehr charakterisierenden Punkte aber abgemildert, indem beispielsweise der 24-Monatvertrag stärker in den Fokus genommen und der alleinige Internetanschluss aus dem Vertrieb genommen wurde. Dafür wurden aber weitere Angebote ins Portfolio aufgenommen, darunter das IPTV Angebot Alice Home TV (vgl. dazu die Hinweise der Connect) und der Alice VDSL Anschluss mit Verbindungsraten von bis zu 50 Mbit/s. Gerade diese beiden Produkte machte Alice auch für andere Internetprovider interessant und so kam es schließlich 2009 zur Alice Übernahme durch die spanische Telefonica. Diese war bereits mit der Marke o2 DSL aktiv und setzte zunächst auf einen Parallel-Betrieb beider Angebote. Ende 2012 war aber mit Alice DSL endgültig Schluss und es ging fortan ausschließlich unter der Bezeichnung o2 DSL weiter. Wer sich die heutigen o2 DSL Angebote genauer ansieht, wird aber sehr schnell feststellen, dass noch viel Alice DSL in den Komplettpaketen steckt: Die DSL Geschwindigkeiten sind mit DSL 160000 und VDSL 50 identisch und die Angebote lassen sich ebenfalls mit oder ohne 24-monatige Vertragsbindung beauftragen.

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